Glasfaseranschluss als Leistung der Grundversorgung
So wichtig wie der Briefkasten und der Wasseranschluss:
FDP spricht über den Glasfaseranschluss als Leistung der Grundversorgung
Die Anzahl der Funklöcher zwischen Berlin und Rahden hatte der heimische Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler zwar nicht gezählt, in das Thema war er aber vollständig eingearbeitet. „Wir konnten im Kreis bereits einige Regionen an den NRW-Minister für Digitalisierung Andreas Pinkwart melden und so Funklöcher beseitigen“, berichtete Schäffler. Im Rahmen seines Rahden-Besuches traf er sich mit dem IT-Experten der FDP Rahden Holger Bollhorst, selbstständiger IT-Fachmann, Martin Wlecke, Vorsitzender des Gewerbebundes und FDP-Kandidat, dem Fraktionsvorsitzenden der FDP Rahden Hans-Eckhard Meyer sowie dem Fraktionsgeschäftsführer Florian Haase zu einem Austausch zum Thema Digitalisierung und Mobilfunknetz.
Zu Beginn erzählte Holger Bollhorst von seinen intensiven Bemühungen der letzten Jahre, um die Internetanbindung in weiten Teilen von Pr. Ströhen zu verbessern. „Das war echtes Klinkenputzen“, erinnerte sich Bollhorst, der auch für die kommenden Aufgaben den Schlüssel in der Menge der Anschlüsse sieht. „Je mehr Mitstreiter wir gewinnen, desto realistischer ist der Glasfaseranschluss für ganz Rahden“, erklärt der Fachmann. Über die Notwendigkeit von Glasfaseranschlüssen in jedem Haushalt war sich die Runde einig. „Gerade in Zeiten von Home Office benötigen wir die flächendeckende Versorgung. Mittlerweile können sogar CAD-Programme zum Konstruieren von zu Hause verwendet werden, wenn denn die Internetgeschwindigkeit es zulässt. Selbst das Fernsehen verlagert sich immer mehr in das Internet. Auch unser Einzelhandel wird hybride Lösungen entwickeln und braucht dafür eine optimale Versorgung“, erklärte Martin Wlecke. Dabei war auch die etwas ernüchternde Anschlussquote in den jetzt geförderten Gebieten Thema. „Hier müssen wir alle noch besser kommunizieren. Auch wenn ich den Anschluss jetzt nicht benötige, steigert er doch den Wert der Immobilie“, bemerkte Florian Haase.
„Die digitale Infrastruktur ist eines unserer Kernziele. Bisher haben wir in Rahden jeden Prozess angestoßen und intensiv begleitet. Wichtig sind dann allerdings auch Konzepte, wie wir diese Infrastruktur nutzen wollen. Nur mit der leeren Forderung nach Glasfaser für alle, schaffen wir keine Mehrwerte. So muss spätestens dann auch die Verwaltung digitaler und die Innenstadt smarter gestaltet werden. Hier gibt es konkrete Ideen von uns“, beschreibt Hans-Eckhard Meyer den Ansatz.
Frank Schäffler erklärte, woher die Grenze von 30 M/bit kommt, die als Obergrenze für die bisherige Förderung der Anschlüsse gilt: „Hier handelt es sich um EU-Recht, die eine Erhöhung der Grenze bisher verhindert hat. Gemeinsam mit Achim Post haben wir hier das zuständige Ministerium kontaktiert. Dort wurde uns in Aussicht gestellt, diese beihilferechtliche Hürde noch in diesem Jahr zu verändern.“
Das Thema Mobilfunk habe außerdem eine viel höhere Wichtigkeit, als nur telefonieren zu können. „Im Zuge der Industrie 4.0 melden beispielsweise Maschinen Fehlerdiagnosen direkt an den Hersteller. Dort weiß man direkt, welche Ersatzteile mitzubringen sind. Auch mobile Hausärzte könnten in einem modernen 5-G Netz Diagnosen und Werte direkt in die Praxis überspielen. Das alles funktioniert nur mit einer brauchbaren Infrastruktur“, erklärte Holger Bollhorst. Hier bat Schäffler darum die Problemgebiete konkret zu melden, um sich bei der Landesregierung für eine schnelle Hilfe einzusetzen zu können.